Nachdem ich mich entschieden hatte, mich als Coach selbständig zu machen, fing ich an nach einer Ausbildung zu suchen.
Ich hatte überhaupt keine Vorstellung von einer Coaching-Ausbildung. Also verbrachte ich endlose Zeit im Internet. Schaute mir Seiten mit Ausbildungen an, recherchierte Qualitätsmerkmale für gute Coaches bzw. Coachings.
Dann stieß ich auf eine Ausbildung zum systemischen Coach? Mh, was ist das denn? Also nächste Recherche-Runde.
Um es kurz zu machen: wer ein System verstehen will, muss sich mit verschiedenen Aspekten auseinandersetzen. Nehmen wir ein Waldstück. Wird nur auf die Bäume geschaut, werden Pflanzen und Tiere am Boden und im Wald übersehen. Es ist wichtig das Wechselspiel dieser verschiedenen Teile des System Wald zu verstehen, um zu guten Lösungen zu kommen.
Systemisches Coaching
Dieses System-Verständnis und unterschiedliche Teile eines Systems zu verstehen, das war genau mein Ding. Für mich war klar: „Ich mache eine systemische Ausbildung zum Coach“ Dieses „aus vielen Blickwinkeln“ auf ein Thema zu schauen, einfach wunderbar.
Ich wollte mehrere Brillen haben und nicht nur eine wie z.B. NLP oder Transaktionsanalyse. Ich wollte auf jeden Fall einen prall gefüllten Methoden-Koffer haben.
Und so habe ich 2001 meine Coaching-Ausbildung gemacht - systemisch, Werte orientiert für ein sinnhaftes Leben.
Mein Coachee
Meine Coachee sind für mich ein "komplexes System" mit den folgenden Aspekten:
Da ist der Mensch, der vor mir sitzt.
Wie war sein Tag? Gab es Stress, Ärger oder fröhliche Momente? Was beschäftigt ihn aktuell?
Das soziales Umfeld:
Wer gehört zu seinem System: Freund:innen, Partner:in? Gibt es Kinder? Welche Rolle spielen Eltern? Welchen wichtigen Menschen gibt es noch in seinem Umfeld? Gibt es Konflikte in diesem Umfeld?
Die Arbeit:
Wie sieht es mit dem Job aus? Fühlt er/sie sich sicher? Macht der Job Spaß oder eher nicht? Gibt es finanzielle Sorgen?.......
Die Gesundheit:
Wie geht es ihm körperlich? Ist er gesund oder fühlt er sich krank?....
Das Selbstverständnis:
Was gibt ihrem/seinem Leben Sinn? Welche Wünsche / Träume hat er/sie?
Tools und Werkzeuge
Es haben sich so viele verschiedene Wissenschaftler mit dem systemischen Denken beschäftigt und es sind die unterschiedlichsten Werkzeuge entstanden.
Da gibt es die systemischen Fragen, die den Coachee anregen sollen, aus einem neuen Blickwinkel auf seine Situation zu schauen:
Da ist die Sprache an sich. Jeder Mensch hat seine unverwechselbare, individuelle Eigensprache. Worte und Redewendungen, die immer wieder auftauchen. „Das Wetter ist saumäßig. Erst mal abwarten und Tee trinken. Da beißt die Maus keinen Faden ab“
Aber der Mensch ist nicht nur Kopf, sondern es gibt Gefühle, Unbewusstes, Verdrängtes. Dafür bietet systemisches Coaching „unendlich“ viele Werkzeuge, die zu mir und meinem Klienten passen müssen.
Wie z.B. die Aufstellungsarbeit, die vielen meiner Klienten bei ihren Themen geholfen haben. Wenn sichtbar wird, wer alles Einfluss hat oder haben möchte, wer zieht und zerrt.
Es gibt interessante Ansätze aus der Kurz-Zeit-Therapie oder Methoden, die sich in der Familientherapie entwickelt haben. All dies und vieles mehr kann ich auch als Coach nutzen. ohne dadurch Therapeut zu sein. Es sind diese verschiedenen Brillen, um herauszufinden worum es geht. Nur wenn mein Coachee mit diesen Methoden einverstanden ist, kann ich sie auch einsetzen.
Ich mag es neue Werkzeuge kennenzulernen und auszuprobieren. Macht es mir Spaß damit zu arbeiten – dann kommen sie in meinen Werkzeugkoffer. Es ist so spannend, welche neuen Tools es zu entdecken gibt.
Wer bin ich als Coach
Mir geht es nicht darum, Menschen zu etwas zu drängen oder ihnen etwas zu „verkaufen“ oder sie zu höheren Leistungen zu puschen. Wer mit mir als Coach zusammenarbeitet, möchte sein Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Der Wille zur Veränderung, zum Aufbruch muss vorhanden sein.
Der Part des Coachee:
Sie/er muss Verantwortung für sich und sein Leben übernehmen. Sonst passen wir nicht zusammen.
Mein Part:
Ich sorge dafür,
Mein Coaching ist maßgeschneidert, um konkret und effizient an den Problemen meines Coachee zu arbeiten – ohne den Prozess unnötig in die Länge zu ziehen. Es gibt einen klaren Ablauf. Wir klären das Anliegen meines Coachee und legen das Ziel des Coachings fest. Dann arbeiten wir und finden die konkrete Lösung.
Für mich ist Coaching wie ein gemeinsamer Segeltörn:
Der Coachee legt fest wohin es gehen soll, denn nur so können wir den richtigen Kurs bestimmen. Als Steuerfrau übernehme ich das Ruder und die Navigation. Je nachdem wie der Wind weht wird der Kurs angepasst, damit wir sicher unser Ziel erreichen. Am Ende unseres Segeltörns, werden wir zufrieden und entspannt an unserem Ziel an Land gehen.
Haben Sie schon herausgefunden, was sie wirklich wollen?
Leben Sie schon Ihr gutes Leben?
Haben Sie Ihre Eigensprache schon mal unter die Lupe genommen?
In diesem Blogartikel erfahren Sie mehr über systemisches Coaching
Sie möchten etwas in Ihrem Leben verändern, dann lassen Sie uns miteinander reden
Liebe Judith,
ich finde deinen Beitrag sehr übersichtlich und kann sagen, dass es SEHR kompetent ist (ich bin selbst systemischer Coach). Wunderbar!
Herzliche Grüße, Korina
Liebe Korina,
danke für Dein Lob – es war auch nicht ganz einfach mit der Beschreibung.