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Coaching-Methode – Tools und Werkzeuge oder? 

 19. Mai 2021

 Judith

Habe ich meine Coaching-Methode?

„Nach welcher Coaching Methode arbeiten Sie?" fragte mich eine Interessentin im Kennenlern-Gespräch? Ich habe einige meiner Tools mit denen ich arbeite beschrieben. Ist das eine Coaching Methode?

Laut Wikipedia ist eine Methode:

  • ein systematisches Verfahren zur Gewinnung von Erkenntnissen
  • ein bestimmtes Verfahren, um eine Krankheit zu behandeln
  • ein bestimmter Weg, um etwas zu lehren oder zu lernen

Die Frage nach meiner Coaching Methode ging mir nicht mehr aus meinen Kopf. Ich begann nachzudenken. Habe ich eine bestimmte Methode? Ich arbeite mit den gleichen Tools und Werkzeugen, wie viele andere Coaches auch. Ich lege Wert darauf, für meine Coachee die passenden Tools auszuwählen, aber ist das so etwas Besonderes, eine Methode? Nein wohl eher nicht.

 

Was unterscheidet mich von anderen Coaches?

Mich unterscheidet meine innere Haltung.

Wenn ein Mensch zu mir ins Coaching kommt, klären wir als ganz zu Anfang, was mein Coachee im Coaching erreichen möchte. Das erscheint zunächst ganz einfach und schnell in zwei oder drei Sätzen beschrieben. Jetzt die Leinen loszulassen, wäre zu früh.

Was motiviert meine Coachee dieses Ziel zu erreichen? Dies genau zu klären ist entscheidend für ein erfolgreiches Coaching. Die Suche nach dem Motiv, dem Warum ist mühsamer und braucht seine Zeit.

Erst danach starten wir unseren gemeinsamen „Segeltörn“.


Ein Beispiel aus meiner Coaching-Praxis:

Zur mir kam ein gut ausgebildeter und erfahrener Controller ins Coaching. Er suchte einen neuen Job – in der Buchhaltung oder im Controlling.

Klingt einfach oder?

Zunächst hat er mir von seinem Berufsleben erzählt. Wo und was er so beruflich getan hatte. Was mir auffiel, bei keinem Unternehmen hatte es mein Coachee länger als zwei Jahre ausgehalten. Was waren also die Gründe für die häufigen Jobwechsel? Ohne dies zu klären, kann die Jobsuche nicht erfolgreich sein.

Wir fingen ganz vorn an. Mein Coachee hatte seine berufliche Karriere mit einer Ausbildung zum Steuerfachangestellten gestartet. Was hatte ihn an der Ausbildung bei einem Steuerberater bewogen? Seine Mutter übte diesen Beruf aus und hatte ihm dazu geraten. Er sei sehr abwechslungsreich, die Lehrstelle im gleichen Ort, Steuerberater werden immer gebraucht.

Eigentlich wäre er lieber KFZ-Mechaniker geworden, aber die Familie meinte das sei eine schmutzige Tätigkeit.

Mein Coachee war Familienvater und der Hauptverdiener der Familie. Aus welchen Gründen hatte er sich für den jeweiligen Jobs entschieden? Die Aufgaben waren nicht so wichtig, das Gehalt musste stimmen. Bei welchem Job hatte er sich besonders wohl gefühlt?

Eigentlich bei keinem, manchmal war er sogar froh, dass er wieder gehen konnte. Arbeit sei ja auch nicht da, um Spaß zu haben, sondern um Geld zu verdienen. Die Einstellung hätten alle in seiner Familie. Wäre es möglich, dass seine Jobwechsel mit dieser Arbeits-Einstellung zu tun haben könnten? Verblüffung – darüber hatte mein Coachee noch nicht nachgedacht.

Wie wäre sein Leben

  • wenn ihm sein Job Spaß macht?
  • wenn er etwas tut, was ihm sinnvoll erscheint?
  • wenn er motiviert zur Arbeit zu geht?
  • wenn sich dies positiv auf sein Privatleben auswirkt?

Mit viel Stoff zum Nachdenken verabschiedete sich mein Coachee von mir.

Als wir uns das nächste Mal trafen, war er verändert und berichtete mir: Er hätte sich nie getraut diese Überzeugungen in Frage zu stellen. Mal über sich und sein Leben nachzudenken. Seine beruflichen Stationen noch einmal „abzuklappern“.  Für ihn war klar: Beim nächsten Job sollten andere Dinge im Vordergrund stehen.

Auf dieser Basis haben wir erfolgreich weiter gemacht. Mein Coachee hatte mir von seinen diversen ehrenamtlichen Tätigkeiten und anspruchsvollen Hobbys berichtet. Wie wichtig ihm besonders das soziale Engagement und die Gemeinschaft war. Es wurde am Ende eine Aufgabe als Controller in einem Unternehmen, das sich für soziale Projekte engagiert.

Meine Methode ist die Haltung, die ich gegenüber meinen Coachee habe. Ich möchte Sie dahin bringen, nicht alles zu glauben, was die Welt ihnen einreden will


Gute Ratgeber

Eltern sind für Jugendliche wichtige Ratgeber. Sie wollen das Beste für ihre Kinder, wollen sie beschützen. Dass sie dabei die eigenen Vorstellungen und Wünsche übertragen ist ihnen nicht bewusst. Es sind Freund:innen, Lehrer:innen, Tanten, Onkel, Geschwister, der Sportverein usw. die unser Bild von der Welt prägen.

Als Erwachsene haben wir die Chance, diese bestimmte Welt in Frage zu stellen. Nicht mehr alles zu glauben, was die Welt Ihnen einreden will. Wir können entscheiden, wie wir unser Leben gestalten wollen.


Meine „Coaching Methode“

Ich möchte Menschen dazu ermutigen, an sich selbst zu glauben. In sich hineinzuhorchen und herauszufinden, was sie wirklich wollen – und nicht das, was andere Ihnen einreden.

Nein, ich lebe nicht einem Elfenbeinturm, sondern stehe mit beiden Beinen im Leben. Ich habe erlebt wie befreiend es für meine Coachee ist, wenn sie sich eingestehen können, was ihnen wichtig ist.  Wenn sie den Mut finden, zu sich zu stehen und nicht danach zu schielen „was wohl die anderen dazu sagen“.

Meine Coachee haben deshalb nicht ihr ganzes Leben umgekrempelt – das haben nur wenige getan. Oft reichen einfach kleine Veränderungen – z.B. bei der Jobsuche auf andere Dinge zu achten als bisher. Die Worte finden, um mit der Führungskraft über die Unter- oder Überforderung zu sprechen.

Sie haben den Mut gewonnen,

  • über den Tellerrand zu schauen und dadurch neue Möglichkeiten zu entdecken.
  • mehr auf die eigenen Worte zu achten, um andere nicht zu verletzen oder zu kränken.
  • wieder positiv über sich selber zu denken und die eigenen Fähigkeiten wertzuschätzen.

Was redet Ihnen die Welt ein? Haben Sie schon einmal genau hingehört?

Möchten Sie über den Tellerrand schauen?  Lassen Sie uns miteinander reden.

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